Ich hoffe, die vorigen Tipps helfen euch nicht nur dabei, eure Kamera zu verstehen, sondern auch dabei, euch die Vorstellung zu erleichtern, wie euer Bild aussehen soll. Macht euch Gedanken, was für ein Bild ihr wollt und wie das Bild werden soll. Wollt ihr viel zeigen oder wenig? Legt ihr den Fokus auf einen bestimmten Teil des Bildes? Je besser eure Vorstellung ist, desto schneller kommt ihr ans Ziel.
Ich mache mir meist im Vorfeld Gedanken zum Bild. Aufgrund dessen weiß ich eigentlich schon ziemlich genau, wie ich die Dreierkombination Blende/Verschlusszeit/ISO einstellen sollte und dann geht‘s schon los.
Es gibt ein paar Grundregeln, die ein Bild spannender, ästhetischer, ja vielleicht sogar „besser“ machen. Ein paar davon stell ich euch die nächste Zeit vor. Wichtig ist: Ihr müsst / könnt nicht immer alle in der jeweiligen Situation brauchen. Hier gilt mehr denn je: Nehmt die Kamera in die Hand und probiert aus. Ihr werdet schnell ein Gefühl dafür bekommen.
Die erste der Regeln ist eine, die ihr sicher schonmal gehört habt.
Die Regel vom Goldenen Schnitt – Motive, die sich am goldenen Schnitt orientieren sind meist angenehmer fürs Auge, wirken ästhetischer und besser.
Jetzt ist der goldene Schnitt nicht wirklich schwer zu merken, aber manchmal auch etwas sperrig, daher möchte ich euch die „entschärfte Variante“ näherbringen: die Drittelregel. Bei den allermeisten Kameras und den allermeisten Handys lässt sich ein Raster im Sucher und / oder am Display anzeigen, das das Motiv in neun gleich große Teile teilt. Wie das ganze aussieht hab ich euch hier skizziert. Rechts die Teilung im goldenen Schnitt, links die Drittelregel.
Zur Veranschaulichung auch mal zwei Bilder. Das eine „einfach so“ und das andere unter der Beachtung der Drittelregel (unten).
Wollt ihr euer Motiv anhand der Drittelregel aufbauen, legt euer Hauptmotiv auf einen der Schnittpunkte (wie das Segelboot) oder legt den Horizont z.B. auf einer der beiden horizontalen Linien.
Probiert es einfach mal aus und ihr seht relativ schnell einen Unterschied.
Nächste Woche geht’s mit dem Bildaufbau mit Vordergrund und Hintergrund weiter 🙂