Ihr lieben, ich werde voll oft auf meine Mondbilder angesprochen – jüngst auf das hier, das beim Supermond letzte Woche entstanden ist. Da ich persönlich finde, dass die Bilder gar nicht soooo schwer zu machen sind, geh´ ich einfach mal drauf ein 😉
Was brauchen wir denn für ein gutes Mondbild?
- Einen wolkenfreien möglichst glasklaren Himmel
- Ein Stativ
- Einen Selbst-/Fernauslöser
- So viel Brennweite wie irgend möglich
- Einen ausgeschaltenen Bildstabilisator
- Und ne Kamera natürlich
Die Einstellungen an sich sind eigentlich ganz simpel:
Da der Mond an sich recht hell ist (ihr werdet euch wundern, wie kurz ihr belichten könnt) und wir möglichst wenig Rauschen im Bild haben möchten, stellen wir den ISO Wert auf 100. Da wir trotzdem nicht zu lange belichten wollen (ihr werdet sehen, der bewegt sich richtig ordentlich der Kollege) machen wir die Blende recht weit auf (ihr erinnert euch: kleine Blendenzahl 😉 )
Das waren eigentlich schon die klassischen Einstellungen. Ein paar Feinheiten haben wir aber noch:
Wenn ihr euer erstes Bild macht, stellt ihr schnell fest, dass die Kamera nicht ordentlich belichtet. Das ist normal, weil sie das viele Schwarz auf dem Bild falsch interpretiert. In der Regel wird der Mond viel zu hell – ihr könnt eigentlich gar nichts mehr erkennen. Daher stellt die Messmethode – ihr seid ja aufmerksam dabei, das hatten wir auch schon ein paar Beiträge vorher – am besten auf die Spotmessung oder probiert es echt mal manuell. Das ist in dem Fall gar nicht so schwer.
Zwei kleine Tipps noch bevor es echt los geht:
- Wartet nicht, bis es rappelfinster ist. Meine Kamera und ich kommen mit den krassen Helligkeitsunterschieden überhaupt nicht gut klar.
- Vollmond ist geil! Da das Licht von vorn auf den Mond trifft, gibst es ganz wenig Schattenzeichnungen auf dem Mond an sich. Die einzelnen Krater sind nur am Rand echt gut zu erkennen. Versucht euch mal am Sichelmond. Da zeichnen sich deutlich mehr Krater ab und es wirkt viel spannender, viel plastischer.
So, jetzt geht’s aber los!
Sucht euch eine freie Stelle, die idealerweise auch möglichst windgeschützt ist. Wir wollen ja, dass die Kamera möglichst ruhig auf dem Stativ steht. Man meint es gar nicht, aber so eine Windböe versetzt die Kamera trotzdem in kleine Schwingungen.
Habt ihr eine gefunden, packt die Kamera auf das Stativ und schaltet – wenn vorhanden – den Bildstabilisator aus.
Da die Kamera beim Drücken und Loslassen des Sensors ebenfalls wackelt, nutzt einen Fern- oder den Selbstauslöser der Kamera..
Bei Spiegelreflexkameras bewirkt auch das Hochklappen des Spiegels eine kleine Erschütterung. Ihr könnt daher – je nach Kameramodell – den Spiegel vorher schon hochklappen oder auf „leise Auslösung“ stellen. Dann knallt der Spiegel nicht so arg ins Gehäuse.
Jetzt die Belichtung noch eingestellt und los gehts!
Viel Spaß beim Ausprobieren!